Ostern, wie jedes Jahr hoppelt auch diesmal Häsin und Hase über Wald und Flur mit einem Korb voll
bunter Eier.
Es gibt unendlich viele Osterbräuche, und ich habe mir überlegt, welche ich schon miterlebt habe.
Als ich vor einigen Jahren über Ostern auf Samoa war, stellten die Einheimischen zum Zeichen der Auferstehung, große Holzkreuze an den Straßenrändern auf. In den Kirchen wurde das Fest mit Gebeten, Musik, Gesang und viel Fröhlichkeit gefeiert. Am Palmsonntag standen die Menschen vor dem Eingang Spalier, mit einem Palmzweig in der Hand zogen sie in die Kirche ein. Schön war es anzusehen, alle waren in Weiß gekleidet. Am Ostersonntag als der Gottesdienst vorüber war, wurde überall im Freien gepicknickt, es wurde geschmaust, getanzt und gelacht. Es war ein heiteres Miteinander.
In Griechenland habe ich einmal die Mitternachtsmesse von Ostersamstagnacht auf Ostersonntag mitgefeiert. Nach dem sehr langen Gottesdienst trug jeder seine Kerze mit dem neu entzündeten Licht sorgsam nach Hause.
Am Sonntagnachmittag drehte sich das Lamm am Spieß, die Familien kamen zusammen, auch hier wurde die Auferstehung mit Freude gefeiert.
Ich erinnere mich, bei uns zuhause gab es auch einen schönen Osterbrauch. Unser Vater fuhr am Ostersonntag ganz früh am Morgen zu einer Quelle und holte ‘Osterwasser‘. Wir durften erst wieder reden, als wir unser Gesicht mit dem geheiligten Wasser gewaschen hatten Es war nicht immer einfach für uns Kinder zu schweigen, aber es war ein besonderes Ritual und wir Kinder haben es geliebt, denn wir wussten, danach durften wir unser Osternest suchen.
Auch habe ich viele Male das Ostara - Fest mit Frauen bei Wind und Wetter in der Natur gefeiert. Ums Feuer herum standen wir, baten um den Segen, und sangen Lieder. Eines davon gefiel mir besonders gut:
Ostaras Geistin ist zu mir gekommen in Gestalt einer wunderschönen, tanzenden, grünen Frau,
ihr Geist erfüllt mich mit Frieden, ihr Tanz erfüllt mich mit Glück…
Auf unser gekochtes, rot gefärbtes Ei schrieben wir unsere Herzenswünsche.
Letztes Jahr verbrachte ich Ostern im Kloster. Eine besondere Zeit die ich dort mit den Menschen verbrachte. Gemeinsam am Osterfeuer zu stehen, zu singen, das Licht nach Hause tragen, die Anbetung, all das hat mich sehr berührt und still werden lassen.
Auch heute wünschen wir uns Menschen nach dunkleren Tagen - Auferstehung inmitten des Lebens.
So gibt es überall wunderschöne Osterbräuche, und von Herzen wünsche ich uns ein frohes,
und segensreiches Osterfest.
Herzlichst Erika