Das Weltenherz pocht in die Morgenstille. Der Sonntag, noch liegt er eingebettet zwischen dunklen Schatten, und die Züge die in der Ferne vorbei rattern, erinnern mich an meine Sehnsucht nach dem Meer. So sehr ich auch meine Muschel aus vergangenen Tagen an mein Ohr halte, kein Meeresrauschen ist zu hören. Aber das Jahr ist noch jung.
Gestern ein warmer Vorfühlingstag. Krokusse und Schneeglöckchen in Hülle und Fülle, durchbrechen das triste Grau, wohltuend für Auge und Seele, wie jedes Jahr ein baldiges Frühlingsversprechen. Die Sonne lockt nicht nur Menschen nach draußen, auch die Bienen und Hummeln summen sich auf das Kommende ein. Das Storchenpaar ist wieder da, stelzt schnäbelnd über die Wiesen und die Elster kreischt, während die Katze sich am Baumstamm ihre Krallen schärft. Oben in den Baumwipfeln gurren Tauben, vielleicht ein erstes Liebeswerben. Auch im Lied der Meise, zaghafte Frühlingstöne, die Natur beginnt sich zu recken. Ich traue meinen Augen nicht, im Vogelfutterplatz sitzt vergnügt ein kleines Mäuslein, knabbert genüsslich an den Nüssen, lässt sich nicht stören. Wie fast jeden Morgen fährt ein Kind auf seinem Roller über den Feldweg, hinter ihm trottet gemütlich ein schwarzer Wuschelhund.
Es ist Faschingszeit, der Winter soll ausgetrieben werden, mit Pauken und Trompeten, mit Schellen und Rasseln die Dunkelheit und Kälte vertrieben werden. Ich mag aber auch diese Zeit, wenn ich mich noch zurückziehen und einigeln kann, in der dunklen Stille verweilen kann um meinen Gedanken Zeit zugeben.
Aber heute werde ich nochmals die Wärme nutzen und raus gehen, vielleicht am Rhein entlang laufen, bevor mich morgen wieder die Kinder mit ihrer Lebendigkeit fordern.
Die Welt ist im Wandel und wir mitten drin, Mut und Vetrauen wünsche ich uns.